Fernbeziehungen: Kann das gut gehen?

Wo die Liebe hinfällt, können wir uns bekanntlich nicht aussuchen. Manchmal trifft uns Amors Pfeil auch aus der Ferne. Wir lernen jemanden kennen, sie oder er lebt jedoch mehrere Hundert Kilometer entfernt. Ein Zusammenziehen ist aus verschiedenen Gründen nicht so einfach möglich. Wie viel Abstand verträgt die Liebe? Wie viele Kilometer dazwischen kann eine Beziehung auf Distanz aushalten? Die Antwort ist so individuell wie die handelnden Personen selbst. Einfach wird sie aber eher selten sein.

Fernbeziehungen: ein modernes Phänomen?

Betrachtet man sich die Liebesgeschichten unserer Eltern und vor allem jene unserer Großeltern wird man schnell feststellen, dass Fernbeziehungen keine Erfindung des schnelllebigen und globalen 21. Jahrhunderts sind. Nicht nur umwälzende politische Ereignisse wie Kriege und Wirtschaftskrisen haben dafür gesorgt. Es waren meist schlicht und ergreifend die Umstände wie Arbeitsplatz, Familie und gewisse Pflichten, die ein sofortiges Happy End am selben Ort nicht ermöglichten. Fernbeziehungen gab es also schon immer. Aber wie schafft man es, die Liebe über eine weite Strecke frisch und die Anziehung aufrechtzuerhalten? Und welche Perspektiven können uns Fernbeziehungen bieten? 

Dating war im Prinzip noch nie so einfach wie heute. Das Internet und Social Media legen uns im wahrsten Sinne des Wortes die Welt zu Füßen. Zeit und Raum werden im digitalen Nimbus schnell zur Nebensache. Umso öfter kann es uns daher passieren, dass wir uns in jemanden verlieben, der uns emotional und geistig schon so nahe ist, aber unter Umständen in einem anderen Land verwurzelt ist. Die gute Nachricht für alle Liebenden: Das Phänomen “Aus den Augen, aus dem Sinn” kann uns im digitalen Zeitalter nicht mehr so leicht heimsuchen wie früher. Videochats und digitale Nachrichten machen ein tägliches Wiedersehen auf Distanz möglich. 

Darin steckt die große Chance für Partnerschaften, die aus dem einen oder anderen Grund aus der Entfernung zelebriert werden müssen. Man bleibt ganz automatisch auf dem Laufenden, was das Leben der Partnerin oder des Partners betrifft, kann sogar an Familienabenden und geselligen Runden im Freundeskreis dabei sein. Das Problem der Kommunikation kann heute also nicht mehr als Gegenargument gebracht werden. Was hingegen bleibt ist das Fehlen körperlicher Nähe und Verbundenheit. Denn bei allem technischen Fortschritt: Die Berührung unserer Liebsten kann durch nichts ersetzt werden.

Wie gelingt der Drahtseilakt?

Zwei Leben, zwei Jobs, möglicherweise zwei Familien, jede Menge Freunde und Bekannte – all dass will zusätzlich zur Romantik auf Langstrecke unter einen Hut gebracht werden. Dazu kommen große Erwartungen auf beiden Seiten, mitunter auch Verunsicherung und die ständige Frage, ob das gutgehen kann und wie es weitergehen wird. Wie in den meisten Beziehungsbereichen punktet man auch hier mit offener Kommunikation. Die Umstände sind beiden Seiten klar, aber wo die Reise hingehen soll, muss erst noch definiert werden. 

Neben einer offenen Gesprächskultur fällt bei Distanzbeziehungen aber auch die Gleichberechtigung besonders ins Gewicht. Wenn jedes Wochenende immer dieselbe Person ihren Koffer packen und von A nach B fahren muss, um gemeinsame Zeit zu verbringen, ist das weder fair noch zukunftsweisend. Von den finanziellen Belastungen einmal abgesehen, kann es nicht in Ordnung sein, dass ein Partner ständig im Reisemodus ist, ihre oder seine Menschen daheim vernachlässigen muss und das Leben eines Handlungsreisenden führt. Und das alles während die andere Hälfte bequem zu Hause auf der Couch sitzt und wartet, bis das analoge Privatleben endlich stattfinden kann. 

Der nächste Killer: Alltagsdinge wie Einkäufe, Reparaturen oder Behördengänge auf die gemeinsame Qualitätszeit aufschieben. Die wenige Zeit, die man in so einem Arrangement zur Verfügung hat, sollte der Partnerschaft gewidmet werden. Das gilt auch für unliebsame Einladungen bei Familie und Freunden, die nicht unbedingt attraktiv für beide Seiten sind. Die gemeinsame Zeit ist hier noch viel kostbarer, als wenn man sich jederzeit in die Arme fallen und auf die Nerven gehen kann. Daher sei besonders emotionalen, zu Eifersucht neigenden oder streitlustigen Zeitgenossen geraten: Wenn diese Sache funktionieren soll, ist jedes künstliche Drama eines zu viel. Um einen Streit vom Zaun zu brechen oder eine hitzige Diskussion über Belanglosigkeiten zu starten, muss man nicht unzählige Kilometer zurücklegen und sich den Unzulänglichkeiten und Zumutungen des öffentlichen Verkehrs aussetzen. 

Eine Liebe, die räumlich getrennt gelebt werden will, muss noch mehr Respekt und Feingefühl, Empathie und Verständnis entgegengebracht werden. Dass dafür wöchentlich oder monatlich nur begrenzt Zeit zur Verfügung steht, macht die Sache nicht wirklich leichter. Wenn gemeinsamer Raum Mangelware ist, hilft es, imaginäre Wände zu schaffen, an denen man sich zumindest zeitlich orientieren kann.

Beziehung auf Abstand – Beziehung auf Zeit?

Trotz aller technischen Möglichkeiten und dem inzwischen sehr günstig gewordenen Reisen muss bei einer solchen Partnerschaft irgendwann eine Perspektive für die Zukunft geschaffen werden. Zu Beginn einer neuen Liebe mag das Überwinden von Hürden und Hindernissen noch als spannend und durch die immerwährende rosa Brille der Frischverliebten betrachtet werden. Man nimmt schon einiges in Kauf für die Liebe. Pendeln am Wochenende und ein Leben nach (Fahr-)Plan erscheint uns ein geringer Preis dafür zu sein, endlich die Seelenverwandte oder den Partner fürs Leben gefunden zu haben. 

Wenn beiden Seiten klar ist, dass hier etwas von Bestand entsteht, muss jedoch unbedingt ein mittel- bis längerfristiger gemeinsamer Lebensplan dem Wochenendfahrplan vorgezogen werden. Eine Fernbeziehung ist definitiv kein Dauerzustand. Das Gefühl einem Menschen verbunden und nahe zu sein, entsteht durch körperliche Berührung. Das Kuschel-Hormon Oxytocin sorgt bereits nach 10 Minuten Körperkontakt dafür, dass wir eine Bindung zu unserem Gegenüber aufbauen. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Tuchfühlung aus einer Umarmung, einer Massage, prickelndem Sex oder einem gemeinsamen gemütlichen Fernsehabend auf dem Sofa heraus entsteht: Unser Körper will Nähe, und unsere Seele braucht über kurz oder lang das Gefühl tiefer Verbundenheit zu Partnerin oder Partner. 

Die Gretchenfrage sollte also zu gegebener Zeit – besser früher, als später – gestellt werden. Wenn der Glaube allein schon Berge versetzen kann, sollte die Liebe jedenfalls imstande sein, einen Umzug zu bewältigen. Wenn einer Liebe aus der Ferne nämlich keine Deadline in Aussicht gestellt wird, droht ihr ein Ablaufdatum.

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Karin

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